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Der Cellist und Dirigent Heinrich Schiff kann auf eine nunmehr jahrzehntelange Karriere zurückblicken. Nach seinen Studien bei Tobias Kühne und André Navarra debütierte er 1971 in Wien und London und ist seitdem regelmäßig bei allen bedeutenden Orchestern, in den großen Musikzentren und bei den wichtigen Festivals in Europa, den USA und Japan zu Gast. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Abbado, Celibidache, Chailly, Dohnányi, Eschenbach, Gielen, Gilbert, Haitink, Harnoncourt, Jansons, Masur, Rattle, Salonen, Sawallisch, Sinopoli, Tennstedt und Welser-Möst.
Er hat das wesentliche Cello-Repertoire von Vivaldi und Haydn bis Lutoslawski und B. A. Zimmermann auf Schallplatte eingespielt. Neben seiner mehrfach ausgezeichneten Einspielung der Bach Solosuiten und den Schostakowitsch Cellokonzerten (für letztere erhielt er den "Grand Prix du Disque") hat Heinrich Schiff u. a. das Dvořák Cellokonzert (mit den Wiener Philharmonikern unter André Previn) und das Schumann Cellokonzert (mit den Berliner Philharmonikern unter Bernard Haitink) aufgenommen. Begeistertes Echo fand auch die im Jahr 2000 veröffentlichte Gesamtaufnahme von Beethovens Werken für Cello und Klavier mit Till Fellner. Zu seinen neuesten Veröffentlichungen zählt eine Aufnahme mit Frank Peter Zimmermann (Duos von Bach bis Ravel).
Die Beschäftigung mit Musik unserer Zeit nimmt einen wichtigen Platz in Heinrich Schiffs künstlerischer Tätigkeit ein – dabei ist etwa seine häufige Zusammenarbeit mit Komponisten wie Luciano Berio, John Casken, Friedrich Cerha, Michael Gielen, Hans Werner Henze, Ernst Krenek, Witold Lutosławski, Krzysztof Penderecki, Matthias Pintscher, Wolfgang Rihm und Hans Zender hervorzuheben. Bei den Salzburger Festspielen 2006 spielte er Johannes Maria Stauds neues Werk ("Segue") mit den Wiener Philharmonikern unter Daniel Barenboim; ebenfalls mit den Wiener Philharmonikern brachte er 2005 Otto M. Zykans Cellokonzert "Beethovens Cello" zur Uraufführung (Dirigent: Zubin Mehta).
Auch der Kammermusik gilt Heinrich Schiffs besonderes Interesse. Eine sehr erfolgreiche, regelmäßige Duotätigkeit verbindet ihn z. B. mit den Pianisten Till Fellner, Leif Ove Andsnes, Martin Helmchen und Polina Leschenko. Immer wieder widmet Heinrich Schiff auch Abends Bachs Solosuiten. 2008 war Heinrich Schiff mit dem Alban Berg Quartett auf dessen Abschiedstournee in Schuberts Streichquintett C-Dur zu hören. Derzeit arbeitet er regelmäßig mit dem Hagen Quartett zusammen. Darüber hinaus ist Heinrich Schiffs künstlerische Zusammenarbeit mit Frank Peter Zimmermann und Christian Zacharias im Trio besonders hervorzuheben.
In den letzten 25 Jahren hat Heinrich Schiff die Hälfte seiner künstlerischen Arbeit dem Dirigieren gewidmet. Er steht am Pult vieler großer Orchester, darunter Los Angeles Philharmonic, Philharmonia London, Orchestre de Paris, Oslo Philharmonic, Rotterdam Philharmonic Sächsische Staatskapelle Dresden und Münchner Philharmoniker. Außerdem bekleidete er Positionen als Chef- und Gastdirigent bei folgenden Orchestern: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Northern Sinfonia, Copenhagen Philharmonic, Radio Sinfonie Orchester Stuttgart, Musikkollegium Winterthur, Brucknerorchester Linz, Wiener Kammerorchester.
Heinrich Schiff spielt die berühmten Celli "La Mara" (Stradivarius 1711) und "The Sleeping Beauty" (Montagnana 1739).