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„Neudauers Zugriff ist grundsätzlich von einer tief beseelten Atmosphäre durchdrungen (…) nicht nur Melos und Lyrik, sondern auch unbeschwerte Heiterkeit blühen dadurch umso mehr.“ (Süddeutsche Zeitung 2015) Auf der Bühne fasziniert ihre Natürlichkeit und die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre Geige spielt, als ob diese ein Teil ihres Körpers wäre.
Lena Neudauer, 1984 in München geboren, passt in keine Schublade. Obwohl sie schon früh eine außergewöhnliche Begabung zeigte, sah sie sich nie als Wunderkind. Im Alter von drei Jahren begann sie mit dem Geigenspiel. Mit 11 Jahren kam sie in die Klasse von Helmut Zehetmair an das Mozarteum Salzburg. Internationale Aufmerksamkeit errang Lena Neudauer, als sie 15-jährig spektakulär den Leopold-Mozart-Wettbewerb in Augsburg nicht nur gewann, sondern auch nahezu alle Sonderpreise erhielt.
Bis hierher klingt ihr Werdegang ähnlich wie der vieler anderer Musiker. Das Außergewöhnliche war jedoch ihre mutige Klarheit, mit der sie sich als Teenager gegen den frühzeitigen Beginn einer Star-Karriere entschieden hat. „Ich wollte nicht mit 15 in Hotels leben und ständig auf der Bühne sein“, sagte sie. Stattdessen ging sie ihrem Geigenunterricht nach und studierte bei Christoph Poppen, Helmut und Thomas Zehetmair. Sie übte intensiv Klavier, spielte viel Kammermusik und Neue Musik, aber auch in einer Rockband, heiratete und freute sich über die Geburt ihrer Kinder. Sie nahm sich schlicht Zeit zu reifen. Ihre Offenheit für die unterschiedlichsten musikalischen Richtungen hat Lena Neudauer immer weiter entwickelt: sei es bei Boulez und seiner „Lucerne Festival Academy“, bei der Beschäftigung mit historisch-informierter Spieltechnik oder bei intensiven Studien der Musik Mozarts, zu der sie eine besondere Affinität hat. Wenn Lena Neudauer Mozart spielt, passiert etwas Magisches, als ob sie entschwebt und nur noch die Musik hinterlässt, in deren Bann man gesogen wird.
Im Mai 2010 erschien ihre Debüt-CD bei Hänssler Classic gemeinsam mit der Deutschen Radio Philharmonie unter der Leitung von Pablo Gonzalez. Diese Gesamteinspielung der Werke für Violine und Orchester von Robert Schumann gewann den International Classical Music Award (ICMA) für die beste Konzerteinspielung 2011. Im Jahr 2013 folgte eine Kammermusik-CD mit Einspielungen der Werke Maurice Ravels für Violine und Klavier (Paul Rivinius) sowie seiner Sonate für Violine und Violoncello (Julian Steckel). 2014 veröffentlichte Lena Neudauer ihre Einspielung von Mozarts Violinkonzerten mit der Deutschen Radio Philharmonie (Hänssler Classic), die sich durch eigene, stilsichere Kadenzen auszeichnet. Damit verwirklichte sie einen langgehegten Traum.
2010 wurde sie (26-jährig) als Professorin für Violine an die Hochschule für Musik Saar berufen. Seit dem Herbst 2016 hat sie wie ihre langjährige Weggefährtin Julia Fischer eine Professur an der Hochschule für Musik und Theater München.
Lena Neudauer musizierte mit Orchestern wie der Deutschen Radio Philharmonie, den Münchner Symphonikern, den Nürnberger Symphonikern, dem MDR Sinfonieorchester, dem Münchener Kammerorchester, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, der Kammerakademie Potsdam, dem Orchestre National de Belgique, der Philharmonie Zuidnederland, der Russischen Philharmonie St. Petersburg, dem Berner Symphonieorchester, dem Collegium Musicum Basel, dem Orchestra di Padova e del Veneto, dem Symphonie Orchestra of India und dem Tampere Philharmonic Orchestra unter Dirigenten wie Dennis Russell Davies, Mariss Jansons, Hannu Lintu, David Stahl, Mario Venzago, Wojciech Rajski, Bruno Weil, Marcus Bosch, Frank Beermann, Howard Griffiths, Christoph Poppen, Ari Rasilainen, Juri Gilbo, Antonello Manacorda, Andreas Spering, Dirk Kaftan, Mirga Gražinytė-Tyla und Pablo Gonzalez.
In der Saison 2017/18 wird sie mit Reinhard Goebel sowohl im Konzerthaus Berlin (Mozart Violinkonzert Nr. 6) als auch Augsburg (Clement Violinkonzert) zu erleben sein.
Festivals, bei denen Lena Neudauer mitunter zu Gast war, sind die Mozartwoche Salzburg, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Schleswig-Holstein Musik Festival, das Rheingau Musikfestival, Braunschweig Classix, das Kammermusik Festival Hohenstaufen, Euroclassic Pirmasens, Gaia Kammermusikfestival Thun, Musical Olympus Festival in St. Petersburg, Chopin and his Europe Festival Waschau, Settimane Musicali Ascona und das Flandern Festival. Dabei arbeitete sie jüngst mit Künstlern zusammen wie Julian Steckel, Matthias Kirschnereit, Julia Fischer, Herbert Schuch, Nils Mönkemeyer, Paul Rivinius, William Youn und Lauma Skride.
Lena Neudauer spielt eine Lorenzo Guadagnini von 1743 und eine Philipp Augustin von 2015.