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Julian Prégardien, Tenor
Kristian Bezuidenhout, Hammerklavier
FRANZ SCHUBERT | »Die schöne Müllerin« op. 25 |
Die schönsten Blumen sind hier auch die Giftigsten
Bereits der Titel legt falsche Spuren. »Die schöne Müllerin« ist nicht volkstümlicher Biedermeier, sondern an Ausdruckskraft der berühmteren »Winterreise« mindestens gleichzusetzen. Dabei erschließt sich das Werk erstmal einfacher: Es wird von einem Müllersburschen erzählt, der loszieht, sich verläuft, verliebt, abgewiesen wird und in einem Fluss ertrinkt. Goethes »Leiden des jungen Werthers« haben im Text wohl nachgewirkt. Die Musik jedoch ist einzigartig, ein Psychogramm zwischen Bitternis und Süße. War es Schuberts Syphiliserkrankung, die dem Komponisten diese Abgründe eröffnete? Romantische Märchenlandschaften voller giftiger bunter Blumen.
Julian Prégardien und Kristian Bezuidenhout
Tun sich ein namhafter lyrischer Tenor und ein ebenso berühmter Hammerklavierspieler zusammen, dann ist das ein Statement: für eine bestimmte, historisch informierte Musizierpraxis, bei der zum Beispiel jeder Taktschlag unterschiedlich aufgefasst wird. So entdeckt man selbst in Schuberts unsterblichem Klassiker noch Neues – zur Freude der Hörer.